Mein Tag begann mit einem fetten Kloß im Hals. Genauer gesagt hat er sich bereits am Vortag den Weg in meinen Hals gebahnt. Allerdings habe ich mich ziemlich erfolgreich an ihm vorbei gemogelt – das dachte ich zumindest.
Jedoch hatte ich die Rechnung ohne den Kloß gemacht, denn der ließ sich nun auch mit viel Mühe nicht länger ignorieren.
Ein Kloß im Hals ist ein Kloß im Hals
Ich hatte mein kleines Kind bei der Tagesmutter abgegeben, der Abschied war tränenreich und die Maus war nicht einverstanden. Das steht ihr zu, sie darf meine Entscheidung, sie in die Betreuung zu geben, um zu arbeiten, doof finden. Und obwohl ich weiß, dass auch die Tagesmutter sie in ihrer Trauer liebevoll auffängt, hat sich mein Kloß im Hals genau in diesem Moment erneut bemerkbar gemacht.
Schade Schokolade… hatte ich ihn doch gestern mit eben dieser und reichlich Ablenkung verdrängt. Wohlwissend, dass das möglicherweise eine ungute Idee ist und mir ziemlich sicher wenig später um die Ohren fliegen wird.
Manchmal will auch ich den Kloß nicht spüren
Tja, obwohl ich es als Atem Coach besser machen könnte, bin ich eben doch auch einfach nur ein Mensch und auch ich möchte manchmal einfach nicht hinspüren. Denn wer weiß schon, was mein Kloß im Hals so mit sich bringt?
Trotzdem kam ich im Auto nun nicht mehr umhin, den dicken Klos wahrzunehmen und mich zu Fragen, was genau eigentlich dagegen spricht, mir selbst mit der gleichen Anerkennung und Fürsorge zu begegnen, wie ich und die Tagesmutter es zuvor bei meinem Kind getan hatten.
Die Dinge einfach mal so sein lassen
Plötzlich hatte ich darauf keine Antwort mehr und die Tränen begannen einfach zu fließen. In unserem schönen Stadtbüro angekommen, habe ich mich nicht direkt an den Schreibtisch gesetzt, sondern in unseren kleinen Kursraum. Statt mich meinen Angebotsseiten oder neuen Kursideen zu widmen, habe ich mich erst einmal mir selbst gewidmet.
Nur der Kloß und ich auf meinem geliebten Bodenstuhl, umgeben von frischer Morgenluft und Spätsommergeräuschen aus dem Garten. Das war schön und überraschenderweise gar nicht so überwältigend, wie erwartet.
Liebe und Zuwendung für den Kloß im Hals
Dabei bin ich lediglich meinem Atem gefolgt, habe ihn wahrgenommen, wie er am Kloß vorbei strömt und in ihn hinein… Wie die Atmung langsam tiefer und ruhiger wird, der Kloß gleichzeitig kleiner und sich am Ende vollkommen mit den Tränen auflöst.
Schlussendlich habe ich einfach angenommen, was jetzt ist und mich dem hingegeben, solange es anhielt.
Meine Arbeit mit dir beginnt mit Arbeit mit mir
Jetzt fühle ich mich wieder leicht, wie so oft, wenn ich mir erlaube, einfach da zu bleiben und hinzuspüren. Und ja, auch das ist Arbeit. Denn bevor ich mit dir arbeiten kann, arbeite ich immer zuerst mit mir. Damit ich vollständig und ganz bei dir sein kann. Macht Sinn, oder?
Ich hoffe mein kleiner Text hat dir gefallen. Vielleicht hast du dich sogar in meinen Zeilen wiedererkannt.
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Bis dahin! Alles Liebe,